Chaosgipfel COP 29 in Baku gescheitert – großes Interesse am International Environmental Council 2026
Nur mit Mühe konnte eine völlige Ergebnislosigkeit der 29. UN-Klimakonferenz verhindert werden. Gastgeber Aserbaidschan hatte auf der Konferenz seine Öl- und Gasvorräte als „Gottesgeschenk“ bezeichnet. Kurzerhand wurden kritische Wortmeldungen vom aserbaidschanischen COP Präsidenten „übersehen“ und einfach abgestimmt. Unter Tumulten verließen einige Delegationen der ärmsten Länder den Saal. Papua-Neuguinea war gar nicht erst angereist.
Die Ergebnisse der COP29 verdienen nicht einmal dieses Wort. Während gerade noch 300 Mrd an vergünstigten oder zinslosen Krediten für Entwicklungsländer zugestanden wurde betrugen allein die Übergewinne durch Preistreiberei der Öl- und Gaskonzerne weltweit 490 Mrd $. Dazu kommen nochmal 753 Mrd $ üblicher Gewinne, Also insgesamt 1,24 Billionen $ Gewinne, nur der Öl- und Gaskonzerne!1 Seit der UN-Konferenz in Paris investierten die 60 größten Banken der Welt ca. 6,9 Billionen $ in die Erschließung neuer Vorkommen fossiler Energien.2 Offensichtlich sehen die Öl- und Gasvorkommen noch mehr Regierungen und internationale Banken und Konzerne als „Gottesgeschenk“ für märchenhafte Profite. Warum sonst schaffte es der Ausstieg aus fossiler Verbrennung noch nicht einmal als Worthülse in die Abschlusserklärung?
Nach 29 UN-Weltklimakonferenzen und viel „heißer Luft“ erreichen die CO2 Emissionen in 2023 den neuen Rekordwert von 57,3 Gigatonnen. Mittlerweile ist das 1,5° Ziel von Paris gerissen. Eine Studie des Rückversicherers SWISS RE schätzt die weltweiten Wetterbedingten Schäden pro Jahr auf mittlerweile mindestens 200 Mrd $, Tendenz weiter steigend. Die UN schlägt Alarm: mehr als 24 Millionen Menschen sind im südlichen Afrika von Hunger, Unterernährung und Wasserknappheit durch Dürren betroffen. Auch in Europa bekommen wir, wie beim Starkregen in Spanien, die Folgen immer mehr zu spüren. Angesichts der Bedrohungslage der Menschheit ist ein „weiter so“ garniert mit viel heißer Luft bei den UN-Weltklimakonferenzen keine Option.
Einen Internationalen Umweltratschlag der Basisaktivisten (International Environmental Council) für eine internationale dauerhafte Zusammenarbeit zur Organisierung des gemeinsamen Widerstands, internationaler Hilfsprojekte und einer Strategiediskussion für die gesellschaftliche Zukunft der Menschheit zu organisieren, stieß auf großes Interesse. Über 70 Teilnehmer und Organisationen gaben uns ihre Kontaktdaten, wollen weiter informiert werden und zusammenarbeiten. Die Interessierten reichen von Vertreter*innen der Indigenen, weitere Umweltaktivisten verschiedener Organisationen, Wissenschaftler, Mitarbeiter bei Regierungen, Jugendliche, bis zu Mitarbeitern internationaler Unternehmen. Dass Umwelt- und Arbeiterbewegung hier zusammen kommen müssen war ein neuer Gedanke, der gut aufgefasst wurde. Schon der Vorbereitungsprozess des IEC ist ein Prozess des gegenseitigen Kennenlernens und der Zusammenarbeit. Dafür wurde bei der COP29 durch unsere Delegation ein wichtiger Prozess größeren Umfangs in Gang gesetzt, den es gilt jetzt weiter voranzubringen.
1 https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/14693062.2024.2424516#abstract
2 www.bankingonclimatechaos.org








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