Proteste aus dem serbischen Jadar-Tal bis nach Berlin getragen

Die Proteste aus dem serbischen Jadar-Tal gegen zerstörerischen Lithium-Abbau wurden am 15. Oktober 2024 bis nach Berlin getragen!

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI)  hielt an diesem Tag einen “Klimakongress” ab. Das Tagungsgebäude neben dem Berliner Hauptbahnhof hieß treffenderweise “Futurium”. Allerdings ging es nur am Rande um die Zukunft des Klimas. Im Mittelpunkt stand vielmehr die Zukunft der kapitalistischen Weltmärkte und die dabei beanspruchte “Führungsrolle der deutschen Industrie”, wie man den Tagungsunterlagen entnehmen konnte:

“Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) müssen im Szenario der Netto-Null-Emissionen bis 2050 allein bis 2030 weltweit 388 neue Bergwerke eröffnet werden, darunter 50 für Lithium, 60 für Nickel, 17 für Kobalt, 50 für Batteriekathoden und 40 für Batterieanoden. Ohne sichere Rohstoffversorgung gibt es keine Energiewende, E-Mobilität, Digitalisierung oder Industrie 4.0. Kritische Rohstoffe müssen in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Denn sie sind die entscheidenden Bestandteile für das Rezept einer zukunftsfähigen deutschen Industrie, die auf den Leitmärkten der Zukunft eine Führungsrolle beansprucht.”

Gegenüber dem Tagungsgenäude organisierte eine Gruppe umweltbewegter Menschen – viele mit serbischen bzw. jugoslawischen Wurzeln – eine Protestkundgebung. Sie informierten über die zerstörerischen Pläne des Rio-Tinto-konzerns zum Lithium-Tagebau im Jadar-Tal. Ebenso wurde die schändliche Zusammenarbeit der serbischen und deutschen Regierung im Interesse deutscher Konzerne angeprangert, die das Projekt staatlich absichern soll. Weitere Hintergründe und eine Solidaritätserklärung der Umweltgewerkschaft siehe auf unserer Homepagge hier:   https://www.umweltgewerkschaft.org/de/themen/energiepolitik/2411-ug-bundesvorstand-massenproteste-in-serbien-gegen-umweltzerstoerung-durch-rohstoffkonzerne.html

Leider war die Berliner Protestkundgebung sehr kurzfristig angekündigt. Die Solidaritäts-Delegation der Umweltgewerkschaft, die kürzlich vor Ort im Jadartal war, hätte sicher Interessantes zur Kundgebung beitragen können. Aber Kontakte sind geknüpft, zu weiteren Protesten kann man dann rechtzeitig die Zusammenarbeit organisieren. Hier einige Bild-Eindrücke:

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